Li Ionen oder normale Batterie

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  • Nun, wurde hier im Forum auch schon drüber geschrieben. "Lithium-Ionen" ist ein Allerweltsbegriff wie "Verbrennungsmotor". Es solle eine LiFePO4-Akku (Lithium-Eisen-Phosphat-Oxid) sein. Und da ist es wirklich so, dass ein 7,2Ah-Akku einen Blei-Säure-Akku mit 18Ah ersetzt. Während ein Blei-Säure-Akku nach Entnahme von ca. 30% seiner Kapazität schon tiefentladen ist, kann einem LiFePO4-Akku rund 90% seiner Kapazität entnommen werden.


    18Ah * 30% = 5,4Ah
    7,2Ah * 90% =6,48Ah


    Hinzu kommt, dass der LiFePO4-Akku einen wesentlich geringeren Innenwiderstand hat und deshalb viel höhere Ströme abgeben kann und auch entsprechend schneller geladen werden kann. Das hört man auch direkt beim Starten, wenn der Anlasser befreit losdreht.


    Was diese Akkus immer noch nicht so besonders mögen ist Kälte, jedoch wesentlich besser als andere "Lithium-Ionen"-Akkus. Das Gleiche trifft auf Wärme zu, aber sie sind eigensicher. Ich habe solch einen Akku eingebaut und auch bei leichten Minustemperaturen habe ich keine Startprobleme. Man kann den Akku auch etwas vorwärmen, indem man 1-5 Minuten die Zündung und das Licht einschaltet. Durch die Entnahme erwärmt sich der Akku und das Elektrolyt und ist dann beim Startvorgang leistungsfähiger und es unterstützt die Lebensdauer, wenn der Akku nicht im eiskalten Zustand mit hohen Strömen belastet wird. Bei 35°C im Schatten verhielt er sich ebenfalls problemlos.

    Ich schreibe zu 99% Blödsinn. Alles andere ist nicht rechtsverbindlich.
    Die Anwendung eventueller Tipps geschieht auf eigene Gefahr.
    Wenn Du nicht sicher bist, wende Dich an eine Fachwerkstatt.

  • Zitat von harleyrider

    boah, endlich mal ein Beitrag mit technischem Hintergrund.


    Und was ist jetzt mit meinem super duper Ladegerät Procharger XL von Louis? Kann ich das weiter verwenden?


    Wenn es das ist:Procharger XL (CAN-BUS), dann


    Zitat

    ...Er eignet sich insbesondere zum Laden von Li-Ion, LiFePO4 und LiPo Starterbatterien sowie zum...


    also Ja

  • Betr. Procharger XL: Das kommt darauf an.


    Zum einen eine Frage, wie alt das Gerät ist. Ich habe einen von 2010, welcher nur für Blei-Säure in diversen Ausführungen (VRLA, AGM, Gel) beworben wird. Seit glaube 2014 wird der "neue" Procharger XL auch mit einer "Lithium Ionen" Ladefunktion beworben.


    Wie wir schon gelernt haben, sagt das noch nichts über die Zellchemie aus. Leider geht auch die Bedienungsanleitung, welche im Bereich der Blei-Säure-Ladefunktion sehr detailliert ist, nicht auf Einzelheiten der Ladefunktion für "Lithium-Ionen"-Akkus ein. Aber die unterschiedlichen Zellchemien haben eben auch eine andere Ladeschlussspannung und verlangen u.U. auch nach einer anderen Ladekurve. Louis hatte mir als Besitzer des Vormodells zwar einen Sonderpreis angeboten, konnte jedoch zur Ladefunktion nicht konkreter werden als: "für Lithium-Ionen-Akkus geeignet". Man könnte zwar vermuten, dass sie LiFePO4 meinen, aber das war mir zu wage, zumal unklar bleibt, welche "Akkupflege" da noch hinter steckt. Den LiFePO4 pflegt man nämlich eher kaputt als ihm etwas gutes zu tun. Deshalb habe ich mir ein Optimate TM290 gekauft. Das kann man getrost nach dem Motto "connect & forget" betreiben. Mache ich aber auch nicht.


    Auf der anderen Seite sollte man sich natürlich auch seinen Akku angucken. Kauft man eines der zahlreichen Haijiu-Derivate (z.B. Haijiu, Skyrich, Motocell, JMT, Shido), dann ist dort eine Elektronik verbaut, welche die Balancer-Funktion und eine Schutzfunktion beinhaltet. Damit der Balancer anspricht, braucht es >14,3V Ladespannung. Nach Beendigung des Ladevorgang, senkt die Elektronik die Spannung langsam auf 12,8V 13,2V ab, weil das für den Akku besser ist, besonders bei längerer Lagerung. Ansonsten hat der Akku kaum Selbstentladung. Diesen Akku kann man auch mit dem alten Procharger XL aufladen, sogar auf der Pkw-Stellung. Allerdings sollte man den Akku abklemmen, wenn er voll ist. Sonst springt der Procharger XL in den Pflegemodus. Damit wird der Akku zwar nicht getötet, aber ein LiFePO4-Akku benötigt diese Pflege nicht und erst recht keine Desulfatierung. Damit verschleißt der Akku einfach nur unnötig. So als ob Du über Nacht den Motor laufen lassen würdest - im sibirischen Winter sinnvoll, in Mitteleuropa Blödsinn.


    @Wolfgang: Vorteile gibt es einige. Zum einen, dass der Akku einen höheren Startstrom bereitstellen kann (470A CCA, 520A SC). Dann, dass der Akku so gut wie keine Pflege und Wartung braucht. Er hat kaum Selbstentladung und kann auch nicht Sulfatieren, was ein Problem der Blei-Säure-Akkus ist. Er verliert bei der Ladung auch kein Elektrolyt. Er kann absolut Lageunabhängig eingebaut werden (okay, dass können AGM- und Gel-Akkus auch).


    Was dem LiFePO4-Akku genauso wenig gefällt wie dem Blei-Säure-Akku ist eine Tiefentladung. Allerdings wird es dazu nicht durch Selbstentladung kommen, sondern maximal durch die Fahrzeugelektronik. Wer also im Sommer regelmäßig fährt und über Winter die Hauptsicherung zieht oder den Akku ausbaut, braucht sich über ein Ladegerät überhaupt keine Gedanken machen.

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    Einmal editiert, zuletzt von troy® ()

  • Zitat von troy®

    Betr. Procharger XL: Das kommt darauf an.
    Damit der Balancer anspricht, braucht es >14,3V Ladespannung. Nach Beendigung des Ladevorgang, senkt die Elektronik die Spannung langsam auf 12,8V ab, weil das für den Akku besser ist, besonders bei längerer Lagerung.


    Frage: im Modellbau wird gesagt, das diese Akkus mit 50-60% gelagert werden sollen.
    In der Beschreibung des Optimate wird gesagt, der Akku wird auf 100% gehalten...


    LiFePo4 ist LiFePo4, wie darf ich das jetzt verstehen?

  • Zitat von coolcat

    Frage: im Modellbau wird gesagt, das diese Akkus mit 50-60% gelagert werden sollen.
    In der Beschreibung des Optimate wird gesagt, der Akku wird auf 100% gehalten...


    LiFePo4 ist LiFePo4, wie darf ich das jetzt verstehen?


    So isses ;)

  • Korrekt, es ist besser für den Akku, wenn er nicht voll geladen gelagert wird. Deshalb reduziert ja auch das eingebaute Batteriemanagementsystem die Ladung nach einer Weile. Allerdings habe ich mich mit den 12,8V geirrt, es sind 13,2V bei meinem Akku. Deshalb meinte ich ja auch, wer die Hauptsicherung zieht oder den Akku ausbaut, braucht sich gar keine Gedanken über ein Ladegerät machen.


    Das Optimate hält den Akku aber auch nicht permanent bei 14,4V Ladeschlussspannung. Es unterbricht für 12 Stunden die Ladung und gibt dann für 12 Stunden einen "Wartungsladungszyklus", bei dem im halbstündlichen Wechsel Ruhe und Erhaltungsladung auf 13,6V erfolgt, falls dazu Bedarf besteht. Da ich denke, das hier das eingebaute BMS und das Ladegerät auf eine unterschiedliche Spannung hinarbeiten, lasse ich es auch nicht wochenlang angeschlossen, sondern hänge es nur nach Bedarf für einen Tag dran. Konnte auch nirgens eine Aussage finden, dass das Optimate die Ladung ständig bei 100% hält. Sie sprechen von einem 100% sicheren und langfristigen Erhalten (wobei ich das auch eher für eine Werbeaussage halte).


    Das c-tek floatet für 10 Tage bei 14,4-14,7V und pulst danach schon bei 13,8V und spricht tatsächlich von 95-100% gehaltener Kapazität, weshalb ich mich auch gegen dieses Gerät entschieden habe.

    Ich schreibe zu 99% Blödsinn. Alles andere ist nicht rechtsverbindlich.
    Die Anwendung eventueller Tipps geschieht auf eigene Gefahr.
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  • wenn es was vernünftiges sein darf:


    http://harley-teile.eu/ersatzteile-oel/dyna/batterie/



    Egal welche Batterie, bitte im Winter immer ein Erhaltungsladegerät anschließen !


    Keine Batterie mag es Monatelang bei Minustemperaturen und ohne Ladung. Bei den neueren wird auch geringe Spannung entnommen für die Alarmanlage und Elektronik.