Street Bob 2010 - CO Wert zu hoch bei AU Prüfung

Wenn Du jetzt wieder in Originalkonfiguration fährst, dann am besten bei Deiner freundlichen Harley-Davidson Werkstatt die Originalsoftware neu aufspielen lassen. Dürfte ca. 1/2 Arbeitsstunde kosten.

Denn wenn Du nicht weißt wie man ein Mapping aufs Motorrad aufspielt, dann hast Du vermutlich auch kein entsprechendes Gerät mit dazu bekommen -> dann weißt Du nicht mit welchem Gerät es gemacht wurde -> dann ist unklar, ob das Steuergerät unter Umständen für ein anderes Gerät gesperrt ist. Deshalb ist die Variante mit der Originalsoftware in der Vertragswertstatt die beste Option, um wieder ein "sauberes" Steuergerät zu erhalten. Falls Du dann später doch irgendetwas verändern möchtest, bist Du wieder frei in der Wahl des Gerätes.

Aber es muss nicht unbedingt an einem geänderten Mapping liegen. Es könnte auch eine technische Störung vorliegen. Wenn der Motor und Katalysator nicht richtig heiß sind, dann ist der Kohlenmonoxid-Gehalt im Abgas höher. Es können auch die Katalysatoren durch irgendetwas beschädigt sein (z.B. durchstoßen/zerstört oder durch Kraftstoffzusätze inaktiviert) oder ein Defekt an den Restsauerstoffsonden (Lambdasonden) vorliegen.

Prüfe mal, ob du überhaupt Kats montiert hast! Die hat mein Händler nämlich in Verbindung mit einer Kess Anlage ausgebaut, damit der Sound so richtig laut wird. Allerdings ohne mich zu fragen. Dann kam das Mapping drauf, in Verbindung mit einem offenen Bertl's Luftfilter. Das Ergebnis war dann eine sehr gute Leistung. Aber die Abgaswerte waren auch daneben. Vom Sound mal ganz zu schweigen. Der Krach war unerträglich. Man hat die Kats dann wieder eingebaut und alles war gut. Vielleicht ist es bei dir ähnlich.

Ist auch meine Erfahrung. Auspuffanlagen ohne Kat klingen grausig und verlieren oft Drehmoment im unteren Drehzahlband.

Zitat von nms

Tausend Dank dir für die ausführliche Antwort. Und wieder so viel dazugelernt.

Eine Sache habe ich noch vergessen. Hinten dran sind Endtöpfe von Miller; aber damit wird es ja eher nichts zu tun haben, oder?

Weiß jemand, ob dieses Mopped überhaupt einen Kat hat? Und wenn ja, ob einen U- oder G.Kat?

Und noch etwas: Habe eben mit dem Vorbesitzer sprechen können. Er meint, dass an dem Mapping nichts gemacht wurde.

Von daher ist es eher die Lambdasonde oder so.

Was mich aber wundert: als der offene Luftfilter und die Millertöpfe drauf waren, dann lief das Bike sauber. Hatte Kraft und lief auch im Stand ganz ruhig.

Nun mit dem originalen Luftftilter muss ich sagen, dass sie komisch läuft. Hat weniger Kraft, und stottert im Leerlauf leicht.

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Wenn alles in Ordnung ist reicht sogar die Kaltlauf-Map in der EFI aus (Betrieb ohne Lambda Sonde), damit du über den TÜV kommst. Aber nur, wenn die VFR Tabelle tatsächlich die Zustände in deinem Mopped wiederspiegelt.

Ich hätte auch an ein geändertes Mapping gedacht. Wäre auch sinnig, wenn der Vorbesitzer Lufi UND Auspuff geändert hat. Sonst würde das Bike wie ein Sack Nüsse laufen.

Wahrscheinlich wurde schlicht die ganze AFR auf 13,2 gestellt (wie bei den Stümperfirmen üblich) und du hast dann den Salat beim Rückbau auf Standard.

Vielleicht wurde statt des Mappings auch ein XIED Kabel verbaut, das die Werte der Lambdasonde verfälscht: https://g-homeserver.com/showthread.php?t=117

Wegen den Millertöpfen ist kein Mapping erforderlich. Es sei denn du fährst ohne DB-Killer. Selbst mit den Racing-DB-Killern sollte es mit dem Standardmapping gehen. Der Katalysator sollte bei dem Modell in den Endtöpfen sein. Die Miller-Töpfe haben einen Kat.

Zitat von viczena

Vielleicht wurde statt des Mappings auch ein XIED Kabel verbaut, das die Werte der Lambdasonde verfälscht

Das wäre jetzt auch meine meine zweite Idee nach der Rückmeldung gewesen.

Zitat von nms

Hallo Euch.

So, jetzt konnte ich mal nachschauen.

1) Lambdasonde hängt mit dem Kabel direkt am Originalkabelbaum. Da ist kein Adapterkabel dazwischen. Demnach wäre das XIED Kabel keine Option.

2) Habe mal einen der beiden Endtöpfe abgeschraubt. Nun die Masterfrage: Woran erkenne ich denn, ob da überhaupt ein Kat drin ist oder nicht?

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Die Millertöpfe haben ab Werk einen Kat. Wie soll der da raus gekommen sein.

Edit:

M.E.sprechen folgende Punkte dafür, dass das Mapping geändert wurde:

1. Mit offenem Luftfilter und offenem Auspuff läuft die Maschine ohne geändertes Mapping schlecht.

2. Sie lief mit offenem Luftfilter und offenem Auspuff gut und jetzt schlecht.

Jede Harley Werkstatt (auch freie) kann das Mapping auslesen oder zumindest prüfen, ob da man was geändert wurde.

Das ist ja kein Defekt. Ich vermute es liegt daran, dass das Mapping doch für den offenen Lufi/Auspuff geändert war. Wahrscheinlich war nur die VE-Tabelle angepasst und die AFR-Werte laufen noch auf closed loop. Closed loop heißt, dass die Lambasonden arbeiten. Das ist auch ok. Nur die in der VE-Tabelle höher eingestellten Luftmengen, die ja jetzt nicht mehr vorhanden sind, verursachen nun ein entsprechend zu fettes Gemisch, dass über die Lambdasonden nicht mehr ausgeglichen werden kann. Die Motorsteuerung kann das Gemsich nur in einem begrenzten Umfang variieren. Das ist jetzt durch das Mapping in dieser Konfiguration überschritten. Ich vermute, dass das der Grund für die Fehlermeldung ist.

Edit: Das zu fette Gemisch zerstört auf Dauer auch die Kats.

Nach allem was ich da lese gehe ich davon aus, dass ein Mapping nach der primitiv Version gemacht wurde. Lambdasonden ausschalten und die ganze AFR auf 13,2.

Der unbekannte Fehler ist wahrscheinlich: B1004 Fuel Level Sending Unit Low Instruments Tankfüllstandssensor ohne Kontakt

Ich würde mal alle Fehler löschen und schauen, ob es wieder welche gibt.

Zitat von viczena

Nach allem was ich da lese gehe ich davon aus, dass ein Mapping nach der primitiv Version gemacht wurde. Lambdasonden ausschalten und die ganze AFR auf 13,2.

Darf dann noch die Fehlermeldung kommen ? Dann sind die Lambdasonden doch ausser Betrieb oder ? Im oberen Bereich stehen die AFR-Werte doch auch werkseitig so fett.

Die 0,3 Volumenprozent sind der Standard. Jeder Hersteller darf davon abweichend andere Vorgaben machen, dafür haben die Prüfer Listen in diesie schauen können.

Ich hatte dasselbe Problemmit meiner 2014er Fat Bob. Über 3% und trotzdem eine Plakette erhalten, nach nochmal messen, nochmal warmlaufen lassen ging der Prüfer dann endlich ins Büro und dann war alles klar.

Zitat von nms

Moin.

Besten Dank dir.

Zu dem B1004 (Danke, und ich Idiot hatte 61004 gelesen). Ja, das stimmt. Tanksensor ist bei mir anders gelöst.

Zu dem "primitiv Mapping":

1) Kann dies von einer freien Werkstatt überspielt werden auf die STandardeinstellungen, damit der CO Wert für die AU wieder stimmt oder nur vom HD Händler?

2) Wie gehts danach weiter? Setup so lassen wäre eine Option. Aber wenn ich den offenen Luftfilter wieder fahren will, dann muss das Mapping doch wieder angepasst werden oder?

Tausend Dank Euch für die Hilfe

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zu 1) Nein. Du brauchst eine Lizenz von einem Tuning-Tool. Das hat der Vorbesitzer. Das Standard-Mapping wird dann auf einem USB-Stick abgespeichert. Viele lassen das beim Händler, weil sie das eh nicht selbst machen können.

zu 2) Versuch doch mal einen Werkstatt-TÜV bei einem Harley-Schrauber. Die haben immer eine praktische Lösung

Zitat von LRalf

zu 1) Nein. Du brauchst eine Lizenz von einem Tuning-Tool. Das hat der Vorbesitzer. Das Standard-Mapping wird dann auf einem USB-Stick abgespeichert. Viele lassen das beim Händler, weil sie das eh nicht selbst machen können.

Wenn der Vorbesitzer sagt, es wäre kein Mapping gemacht, wird er wohl auch keine Lizenz/Datensicherung haben oder diese heraus geben wollen (sonst würde er ja zugeben, dass er geschwindelt hat). Wenn man nicht weiß, womit zuvor programmiert oder ob das Steuergerät gesperrt wurde, macht es keinen Sinn einen Flashtuner (oder eine Lizenz dafür) zu kaufen.

Ich bleibe dabei: ab zum freundlichen Harley-Davidson Vertragshändler. Der kann mit dem Digital Technican jederzeit anhand der Fahrgestellnummer die Originalsoftware vom Harley-Server laden und das Steuergerät somit auf Werkszustand zurück setzen. Eine freie Werkstatt hat weder den Harley-Davidson Digital Technican noch die Verbindung zum Harley-Davidson Server um die Originaldaten zu laden.

Danach kann man sich wieder frei entscheiden, ob einem der Serienzustand reicht oder ob und welchem Gerät man etwas ändern (lassen) möchte.

Ja ist wahrscheinlich so, das wird der Vorbesitzer wohl nie zugeben. Aber vielleicht kann man anhand der Wartunsgeinträge die Werkstatt ermitteln und mal kontaktieren und sie mit der Problematik konfrontieren.

Die Fehler können da theoretisch schon seit Jahren drin stehen. Das hat keine Auswirkung auf den Betrieb. Ich würde mal eine Runde fahren und sehen ob der Fehler zurückkommt.

Wenn ein anderes Mapping drauf installiert ist, wird der Motor ja fetter eingestellt (warum installiert man sonst ein Mapping), dann würde der Motor aber nie diese Meldung erzeugen. Es kann also sein dass die Meldungen eine ganz andere Ursache haben.

Der Händler kann Dir das Standardmapping aufspielen und dann sollte das wieder in Ordnung sein.

Ja, ich meine auch wie Troy schon sagte, dass es besser wäre praktisch mit der Standardkonfiguration nochmal von vorne anzufangen. Zu fett ist auch nicht gut. Ich würde die Racing-DB-Killer von Miller reinmachen. Dann ist es auch kein Problem mit dem Standard mapping. Offen wird es wohl ordentlich Magerknallen geben.

Ob die ECU den "Lambda zu fett" Fehler meldet hängt davon ab, ob der Parameter in der MAP abgeschaltet wurde. Wenn nicht, dann misst die ECU weiter die Spannung. Wenn sie zu lange im Fetten Bereich ist, kommt die Fehlermeldung. Wenn die AFR auf dumpf 13,2 gestellt wurde und sonst nix, dann passiert genau das.

Hallo,

bin neu, aber es wurde mir erklärt, wenn du den luftgekühlten Zweizylinder zu lange im Leerlauf laufen lässt, geht er auf fett um den Brennraum zu kühlen.

Für eine AU-Messung ist das Motorrad auf Betriebstemperatur im Fahrbetrieb zu bringen und dann direkt eine Abgasmessung durchzuführen. Das hat der Prüfer zu wissen. Ist auch nicht nur bei H.D. wurde auch schon bei BMW festgestellt.

Zweitens, wenn du den LuFi wechselst solltest du auch die Anpassungstabellen zurücksetzen. Steht als Empfehlung im Handbuch unter Luftfiltertausch.

Dieser Mechanismus funktioniert bei Harley nur, wenn das EITMS angeschaltet ist. Wird bei International Modellen abgeschaltet. Die dürfen nach Harley Meinung heisser laufen als die US Modelle.

Die Anpassungstabelle ist eher unkritisch, da sie nicht sonderlich weit von der Grundmap abweicht. Nach 20km Landstrasse sind die Werte i.A. angepasst.

Ok,

entschuldige mein gefährliches Halbwissen.

Habe schon viel bei dir rumgelesen seit ich mir die Iron gekauft habe.

ich glaube du weisst schon mehr als 80 % aller Harley Fahrer je Wissen werden. Was du gesagt hast lag nahe und war nicht falsch. Nur gibt es da eben die ganze EITMS Problematik. Die meisten Hartey Fahrer wissen nicht, das es das überhaupt gibt. Und das es bei ihnen abgeschaltet ist.

Man lernt nie aus. Mich überrascht die HD immer wieder mit neuen Details.

Anverwandt: Bei vielen Bikes nimmt man sogenannte O2 Eliminatoren, das sind Stecker mit Widerstand, mit denen die Lambdasonden ausgeschaltet werden. Der Effekt ist, das das Bike mit der eingebauten Kaltstart Map arbeitet. Die ist fetter, und damit wird mehr Sprit eingespritzt. Gab es auch für Harley, bis man festgestellt hat, das der Kaltstart nicht mit der Map sondern mit einem extra Program geregelt wird, und der Stecker deshalb gar nix bringt.

Mal eine kurze Frage zwischen rein:

Woher weiß ich ob das bei mir abgeschaltet ist oder nicht? Hintergrund ist, ich habe eine Import Harley

Entweder mit einem Diagnosegerät nachsehen, oder im Sommer durch eine italienische Innenstadt fahren. Wenn dann die Maschine im Leerlauf anfängt, nur noch jeden zweiten Takt zu zünden, dann ist das EITMS an.

Das werde ich dann mal versuchen, danke für die schnelle Hilfe

Macht das denn dem Motor nichts aus, wenn einfach mal nicht gezündet wird?

nö

https://g-homeserver.com/showthread.php?t=66&highlight=eitms

Danke für die Auflösung und schön, dass der Fehler gefunden wurde.

Man lernt immer dazu.