Motor einfahren - Mehrleistung

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  • Bezüglich der unglaubwürdigen Mehrleistung von < 10% meiner 114 er zur Serienleistung.


    Hier eine möglich Erklärung:


    -- ACHTUNG nur meine Meinung und meine ähnliche Vorgehensweise bei den ersten 1000KM ---


    !!!!! Bitte nicht nachmachen. !!!!!!


    Ich bin KFZ- Mensch und kenne mich mit Motoren aus und weis was ich tue.



    Ich habe den Motor von Anfang an auch mal gefordert, da ja Garantie besteht und die Motorteile sich aufeinander einschleifen müssen, was anscheinend nur während den ersten Kilometern funktioniert.


    Die Daten stammen von der folgenden Seite: http://koflair.blumenpfluecker…=News&file=article&sid=43


    Da sich KoflAIR intensiv mit der Behandlung eines neuen Motors beschäftigt hat, wollen in diesem Artikel seine Conclusios mitgeteilt werden. Der größte Teil der hier dargebotenen Theorie stammt von MotoMan's amerikanischer Tuningpage Mototuneusa.com. In diesem Artikel wird mit einigen Mythen des Einfahrens aufgeräumt. Es ist relativ erstaunlich, was hier zu lesen steht, andererseits jedoch sehr logisch, und empirisch belegt.



    Einen neuen Motor einfahren



    Der neue Motor sollte erst dann zum ersten Mal gestartet werden, wenn der Fahrer bereit ist, das Gerät anzuwärmen, um im Anschluss den Einfahrvorgang in einem Zug durchzuziehen. Keine Angst, dauert nicht lang. Nach 70km sollte der Motor praktisch fertig eingefahren sein!



    Zuvor sollte jedoch sichergestellt sein, dass in den Motor ein simples mineralisches Öl eingefüllt ist, und kein vollsynthetisches Superöl. Das Öl darf während des Einfahrvorgangs nämlich nicht perfekt schmieren, es will ja ein wenig gehobelt werden! Ein Billig Öl 10W 40 auf Mineralbasisfür 5 EUR pro Liter sollte reichen, vor allem wird dieses Öl nicht lange im Motor verbleiben...



    Motor warmfahren



    Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ein Motor sollte IMMER warmgefahren werden, bevor er belastet wird. Die meisten bleibenden Schäden entstehen, wenn ein Motor noch zu kalt ist. Da stimmen die Maße im Motor noch nicht, und das Öl schmiert noch nicht gscheit weil's noch kalt ist. Warmfahren sollte am besten mit niedrigsten Drehzahlen und wenig Gas erfolgen, dabei kann nicht viel passieren. Vorteilhaft ists dabei, wenn nicht gerade polarähnliche Temperaturen herrschen und der Anwärmvorgang rasch erfolgen kann.



    Das Lastwechselverfahren



    Das grundlegende Prinzip beim von MotoMan empfohlenen Einfahrvorgang ist es, Last auf die Kolben zu bringen, damit die noch ganz frischen Kolbenringe, die im neuen Motor erst Teile der Zylinderwand satt berühren, durch den Druck der Verbrennung an die Zylinderwände gepresst werden, und sich dabei passgenau mit der Zylinderwand verschleifen. Dazu muss im Brennraum Last hergestellt werden. Die L-förmig kontruierten Kolbenringe werden durch den Druck förmlich an die Zylinderwand gepresst, und korrekt verschliffen.



    Nach den Lastphasen soll jeweils ein Ausrollvorgang erfolgen, bei dem der Gasgriff geschlossen wird, der Motor jedoch eingekuppelt bleibt. Durch diesen Motorbremsvorgang (ohne dass zusätzliche Bremsen benutzt werden!), entsteht ein Unterdruck im Brennraum. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens wird dabei jedesmal Öl aus dem Kurbelgehäuse entlang der Zylinderwand hochgesaugt. Dieses Öl schmiert nach, und das Öl "schwemmt" auch die mikrofeinen Metallpartikel in den Zylinder hoch, die beim einschleifen entstehen. Von hier aus werden sie in Folge mit den Abgasen ausgepufft.



    Einfahrphase 1



    In der ersten Phase, die etwa 10 bis 15km dauert, sollte der Motor in oben beschriebenen Lastwechselverfahren mit 60% Gas durch die Gänge 2, 3, 4 beschleunigt werden, und die Motordrehzahl soll sich dabei im Bereich 40-70% der Nenndrehzahl bewegen. Nach erreichen der 70% im vierten Gang den Gasgriff schließen und den Motor abbremsen lassen. Dieser Abbremsvorgang ist wichtig und gehört zum Einfahrvorgang. Auch das leichte Auskühlen der Kolbenringe in dieser Phase ist Teil des Programms!



    Prozentrechnung: Beginnt beim Motor der rote Bereich zB bei 11.000 U/min, wäre dieser laut 40%-70% Anweisung im Bereich 4.400 - 7.700 U/min zu bewegen. Um die Gasgriffstellung 60% zu kennen, sollte diese Position schon vor dem Start am Griff markiert werden! [Blockierte Grafik: http://koflair.blumenpfluecker.com/modules/Forums/images/smiles/icon_wink.gif]



    Einfahrphase 2



    Wir befinden uns nach Abschluss der Phase 1 in etwa bei Kilometerstand 25. Bis Kilometer 70 wird nun mit 80% Gas operiert, und die Drehzahl sollte sich dabei im freudigen Bereich zwischen 30% und 80% der Nenndrehzahl bewegen! Sollten 80% Drehzahl im Vierten Gang jenseits aller Limits sein, können auch die Gänge 1-3 statt 2-4 verwendet werden.



    Rechnung: 30% Drehzahl bei einem Motor, dessen Nenndrehzahl nun 600er mäßige 14.000 U/min betrüge, wären 4.200 U/min. 80% von 14.000 sind satte 11.200 U/min.



    Also. Zum Beispiel. Zweiter Gang, 30% Drehzahl, also 4200 U/min. 80% Gas geben, bei 7000 in den 3. Gang schalten, und bei 9000 auf den Vierten Gang. Bei Erreichen von 11.200 U/min komplett vom Gas weg und das Motorrad ausrollen lassen, runter bis 3000 U/min. Zweimal zurückschalten, 4200 U/min einpendeln, und erneut hochbeschleunigen.



    In den beiden unteren Gängen darf gegen Ende dieser Phase ruhig auch kurzes Vollgas gegeben werden, aber wirklich nur kurz! Wichtig ist es, die Ausrollphasen korrekt einzuhalten, damit sich die Kolbenringe von der Last wieder erholen können, und frisches Öl in die Honriefen der Zylinderwände gesaugt werden kann!

    DUMMHEIT IST NICHT WENIG WISSEN, AUCH NICHT WENIG WISSEN WOLLEN, DUMMHEIT IST GLAUBEN, GENUG ZU WISSEN.

    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von Franz ()

  • Laut dem Diagramm entsprach deine Kiste in der Leistung (=PS) im Serienzustand mit 85PS am Hinterrad der Werksangabe. Nur der Drehmoment war höher.

    Ob das jetzt unbedingt an dem Einfahren liegt ist Glaubenssache. Soviel ich weiß werden die Motorräder im Werk schon auf dem Prüfstand getestet. Wichtig ist, dass man kein synthetisches Öl während der Einfahrzeit verwendet, sonst nützt das sowieso nicht viel. das schriebt der auch auf der Mototuneusa-Seite:


    oilBreakin.png


    Meine habe ich gebraucht gekauft, aber ich habe schon mehrere von mir überholte Motoren eingefahren. In den ersten 50km bin ich aber vorsichtig, weil ich keine Garantie hatte. Die ersten paar hundert Kilometer sind entscheidend, aber danach ist die Maschine m.E. noch nicht fertig eingefahren. In dieser Zeit merkt man aber auch wie sich der Motor entwickelt und wie er Gas annimmt. Auf jeden Fall soll man soll nicht untertourig fahren. Wenn man aber zu weit aufreisst kommt auch viel Druck auf die Lager und der Harleymotor hat ja viel Druck. Es sind ja nicht nur die Kolbenrringe die sich einlaufen müssen. Ich habe aber bisher eher Motorradmotoren mit alter Technik eingefahren. Aber bei den modernen Fertigungsmethoden verliert der Mehrwert der Einfahrzeremonie immer mehr an Bedeutung. Ob man aber Harleymotoren mit ihrer antiquierten Technik mit modernen Motoren wie z.B. BMW vergleichen kann ist fraglich.

  • Fahre seit ca.45 Jahren unter anderem auch Motorräder. Begonnen Kawa Z1000, Kawa MK2, weiters 1 bis 6 Zylinder diverser Marken...usw. Meiner Meinung ist das wichtigste bei Neufahrzeugen Warmfahren, Pflege und Hirn. Es gibt keine Zaubermittel und Geheimwissen, wenn man das Fahrzeug länger behalten will. Tuning ist ein andetes Kapitel.

    Gruß Joe

  • Ich finde den Gedanken an die antiquierte Technik bei meiner Harley toll.

    Problemlos kann ich für meine Bob die Steuereinheit und Einspritzdüsen einer WLA verwenden!!!! Dieses neumoderne Kram was BMW Boxer nennt geht ja garnicht!


    Ernsthaft, was soll denn so Altertümlich am HD Motor sein? Fertigungsprozess,

    Motordiagnostik und Steuerung, Abgasnormen...? Das Grundprinzip ist doch von je her gleich (ausgenommen Wankel und 2Takter) nur sind sie heute besser gefertigt und Elektronisch überwacht. Es ist kein Hochleistungsmotor, gebe ich zu, aber sollter er auch nicht sein und ein BMW S1000 Motor auf 76PS gebaut, wäre auch kein Wunderwerk mehr!

  • Ich hab mir die Fabrikation der Harleys angesehen. JEDES neue Motorrad kommt vor der Auslieferung auf den Prüfstand, und da wird der Motor gnadenlos bis an die Grenze hochgedreht. Kalt, neu, nicht warmgefahren.


    Das ist ein moderner Motor mit engen und geprüften Toleranzen. Kein antiquierter Royal Enfield Buillet 500 Motor.


    Also draufsetzen und fahren.

  • Ich finde den Gedanken an die antiquierte Technik bei meiner Harley toll.

    Problemlos kann ich für meine Bob die Steuereinheit und Einspritzdüsen einer WLA verwenden!!!! Dieses neumoderne Kram was BMW Boxer nennt geht ja garnicht!


    Ernsthaft, was soll denn so Altertümlich am HD Motor sein? Fertigungsprozess,

    Motordiagnostik und Steuerung, Abgasnormen...? Das Grundprinzip ist doch von je her gleich (ausgenommen Wankel und 2Takter) nur sind sie heute besser gefertigt und Elektronisch überwacht. Es ist kein Hochleistungsmotor, gebe ich zu, aber sollter er auch nicht sein und ein BMW S1000 Motor auf 76PS gebaut, wäre auch kein Wunderwerk mehr!

    Die Motorsteuergerät muss auch nicht eingefahren werden. Die Motoren in den aktuellen BMW's sind komplett neu entwickelt worden. Die Konstruktion des Harley-Motor beruht auf einem uralten Konzept, das im Laufe der jahre kaum geändert wurde. Die Fertigungsgenauigkeit und auch Qualität wurde seit dem schon enorm verbessert. Die Leistung und Haltbarkeit sind viel besser geworden, das steht ausser Frage.

    Ob es aber an die Präzision eines modernen Motors herankommt wage ich zu bezweifeln. Allein schon wegen der mit der Luftkühlung verbundenen hohe Hitzeentwicklung müssen höhere Toleranzen zugrundegelegt werden.

    Ich jedenfalls würde dem Harleymotor nie soviel abverlangen wie einem modernen BMW-Motor.

    Ok, ich habe auch vor das Motorrad länger zu fahren.


    Edit: Die neue Sportster und PanAm ist ein anderes Thema

  • Die Hitzeentwicklung am/im Zylinder ist bei Wasser und Luft etwa vergleichbar. Unterschiede gibt es im Zylinderkopf. Da spielt die Musik. Der TC Motor wird da bauartbedingt sehr heiss, deshalb ist ein Ölkühler angesagt.


    Aber auch der Kopf wird CNC gefertigt. Und die Hydrostössel gleichen die wärmebedingten Unterschiede aus.


    Andere Teile wie Lager etc sind zwischen BMW und Harley (oder anderen modernen Motoren) vergleichbar. Harley verwendet japanische CNC Stationen zur Fertigung.

  • viczena:

    Die Ölversorgung am Kopf ist schlecht, Die Ölpumpe ist zu schwach auch bei den M8. Die Qualität der Nockenwellen-Lager ist suboptimal, auch die Qualität der Hydrostößel ist nicht der Renner, usw..

    Das funktioniert alles gut, solange man den Motor nicht zu stark fordert.

    Die Motoren sind mit der Konstruktion an die Grenze gekommen. Ohne Wasserkühlung ist da kein weitere Entwicklung mehr möglich.

    Du selbst beschwerst dich doch immer über die magelnde Qualität !

  • Mangelnde Qualität in Einzelteilen gibt es auch bei Wassergekühlten Motoren. Was ich hier sage ist, das der Harley Motor kein besonderes Pampern braucht beim Einfahren.


    Und wenn man nun wirklich gar nix am Harley Motor macht, dann hält er gut die Garantiezeit und darüber hinaus. Aber wehe, man bringt die verborgenen Pferde zum laufen. Dann muss man eben auch die verborgenen Mängel mitbeseitigen.


    Grenze der Konstruktion: Da ist noch viel drin, wenn man wollte. Siehe Indian oder Victory Motoren. Aber wenn man nicht über 6000rpm fahren will, lohnt sich der Aufwand nicht wirklich.

  • Um die Ölversorgung und damit Kühlung der Köpfe zu verbessern müssten größere Ölkanäle her. Das würde natürlich neue Probleme an anderen Stellen (Öldruck, Fördervolumen der Ölpumpe, Ölvolumen, Öltemperatur etc.) erzeugen. Die Wasserkühlung, zumindest der Köpfe, ist da ein adäquates Mittel zur Wämeabfuhr. Irgendwelcher religiös motivierte Einfahrvoodoo sicherlich nicht. Ich möchte auch nicht, dass die Kolbenringe die Zylinderwände einschleifen oder polieren. Ganz im Gegenteil möchte ich die wichtige und notwendige Kreuzhonung erhalten, damit ein stabiler Ölfilm möglich ist. Wer gesehen hat, wie in der Motorenproduktion die Aggregate auf dem Motorenprüfstand an der Wirbelstrombremse hoch gejagt werden und anschließend nochmals das fertige Fahrzeug auf einem Rollenprüfstand durch alle Gänge getrieben wird, der betrachtet diese Prozedur auf Kundenseite eher amüsiert. Zumindest für aktuelle Produktionslinien. Bei vielen Herstellern gibt es auch keine Einfahrinspektion oder -ölwechsel mehr.


    Über die „Motoman-Methode“ haben wir schon vor 15 Jahren die Köpfe geschüttelt. Einerseits, weil es wegen der herstellerseitigen Prozeduren keinen „jungfräulichen“ Motor mehr gibt. Andererseits, weil diese Methode dem historisch eigentlichen Sinn der Einfahrvorschriften zuwider läuft.


    Aber zum Glück darf Jeder machen was er für richtig hält. Da will ich Niemanden von abhalten.

    Ich schreibe zu 99% Blödsinn. Alles andere ist nicht rechtsverbindlich.
    Die Anwendung eventueller Tipps geschieht auf eigene Gefahr.
    Wenn Du nicht sicher bist, wende Dich an eine Fachwerkstatt.

  • Diese Motoman-Methode wurde früher (oder jetzt noch ?) im Rennsport angewendet. Da geht es nur darum den Motor schnellstmöglich einzufahren und auf Standfestigkeit zu prüfen.

    Dass bei den modernen Motoren die Einfahrzeremonie an Bedeutung verliert ist klar. Trotzdem merkt man, dass der Motor nach ein paar tausend Kilometer freier wird. Ob man das beinflussen kann ist Glaubenssache.


    Wahrscheinlich schadet die Motoman-Methode nicht dem Motor, wenn man es bei den 70 km belässt. In Frage stell ich aber, ob es was bringt und ob ein Harley-Motor generell dauerhaft diese Behandlung vetragen kann.