Batterie platt nach dem Winter (Lipo)

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  • Moin,

    am Wochenende wollte ich mal den Tiefschlaf beenden,hat leider nicht geklappt.

    Ich habe letztes Frühjahr mir einen Lipoakku geholt,da die alte Batterie platt war.

    Das ganze Jahr hatte ich keine Probleme,jetzt tat sich gar nichts mehr,ich hatte unter 1Volt.

    Kann man den Lipo wieder frisch machen oder ist der im Arsch?

    Warum hat der sich so entladen?

    Ich habe festgestellt das mein linker hinterer Blinker nicht funktioniert.

    Da kommen nur knapp 5 Volt an,wieter ist auch meine Tankanzeige gelegentlich defekt.

    Kann ich vielleicht ein Masseproblem haben?

    Ich kenne mich mit dem Canbus nicht aus,ist schon zu modern für mich.

    Für hilfreiche Antworten bin ich dankbar. :P

    MfG

  • Ich kenn mich nicht aus mit den Lipo-Dingern. Aber was ich gehört habe sind sie dann platt.
    Die Alarmanlage zieht ja etwas Strom, so dass man während der Winterpasue im Idealfall alle 2 Wochen laden sollte. Alternativ hängt man sie an ein intelligentes Ladegerät oder zieht die Hauptsicherung.


    Für die anderen Probleme liest du am besten mal den Fehlerspeicher aus.

  • Moin,

    ein dermaßen tiefentladener LiFePo4 Akku ist ein Fall für die Tonne, da geht nichts meht.

    Ich würde im ausgeschalteten Zustand mal einen Strommesser in Reihe zur Batterie anschließen, um zu schauen wieviel (Ruhe-)Strom da überhaupt fließt.

    Der Ruhestrom sollte nicht über ca. 20mA sein.

  • Einem Akku mit LiFePO4-Zellchemie und 84 - 96 Wh Kapazität (entspricht 7 - 8 Ah @12 V) kann in etwa die gleiche Energiemenge entnommen werden, wie einem equivalenten Akku mit Blei-Säure-Zellchemie und 216 - 240 Wh (nominalen 18-20 Ah). Das bedeutet, er ist durch die Ruhestromaufnahme der Fahrzeugelektronik auch genauso schnell entladen.


    Deswegen benötigt JEDER Akku die für ihn spezifische Behandlung/Wartung/Pflege. Wenn man den Bock einfach in die Ecke stellt und 4 Monate nicht mehr anguckt, dann ist dies auch für den teuersten und besten Akku ein Todesurteil. Wenn man nach der letzten, möglichst etwas längeren Fahrt ohne Unterbrechungen, die Hauptsicherung zieht oder Polklemmen trennt, dann übersteht ein Akku mit LiFePO4-Zellchemie aufgrund der geringeren Selbstentladung die Standzeit besser als ein Blei-Säure-Akku. Auch bei Blei-Säure-Akkus variiert die Selbstentladung je nach Bauart. Die Nasszelle hat die höchste Selbstentladung, mit gebundenem Elektrolyt in Glasfasermatte (AGM) oder Kieselgur (Gel) ist sie jeweils etwas geringer.


    Man kann auch versuchen den LiFePO4-Akku wieder zu laden. Wenn man aber nicht ganz genau weiß was man tut, sollte man hierfür ausschließlich ein dafür spezifiziertes Ladegerät verwenden. Ich habe ein Tecmate Optimate Lithium, welches auch tiefentladene Akkus wieder aufladen kann und meiner Meinung nach aufgrund der Arbeitsweise auch das beste Gerät für die Überwinterung (Daueranschluss) ist. Wenn der Akku aus einer Tiefentladung heraus geladen werden soll, würde ich ihn auf jeden Fall vorher ausbauen und nicht in der Nähe von brennbarem Material laden. Das aber ganz unabhängig von der Zellchemie.

    Ich schreibe zu 99% Blödsinn. Alles andere ist nicht rechtsverbindlich.
    Die Anwendung eventueller Tipps geschieht auf eigene Gefahr.
    Wenn Du nicht sicher bist, wende Dich an eine Fachwerkstatt.

  • Ich hatte früher auch keine Probleme und habe immer alle belächelt, die im Herbst/Winter/Frühjahr die klassischen Akkupflege-Diskussionen geführt haben. Vor allem weil ich den Eindruck hatte, dass im Frühjahr über genauso viele ‚gepflegte‘ wie ‚ungepflegte‘ tote Akkus berichtet wurde. Aber meist wendet man sich ja nur bei Problemen ans Forum und berichtet nicht darüber, dass alles funktioniert wie es soll. ;)


    Jedenfalls habe ich seit 2009 lernen müssen, dass Akkus in modernen Motorrädern doch gerne etwas mehr Beachtung erhalten würden, besonders wenn der Motor aufgrund seiner Konstruktion dem Anlasser mehr als gewöhnlich abverlangt. Ich hatte es in kurzer Zeit geschafft hatte mehrere VRLA-Akkus hinzurichten, obwohl ich mir nach dem ersten Akku bereits ein Ladegerät gekauft hatte. Ich war jedoch der Meinung gewesen, es wäre besser dieses nicht dauerhaft angeschlossen zu lassen, sondern nur „hin & wieder“ und im Ringelpiez mit den anderen Mofas. Schwupps, zu lange gewartet, Pech gehabt. Zu dem LiFePO4-Akku in der Dyna habe ich mir dann noch zusätzlich das oben verlinkte Tecmate Optimate Lithium geholt. Da ich in den letzten Jahren gesundheitlich leider immer weniger fahren konnte, schließe ich das Gerät mittlerweile nicht nur im Winter sondern nach fast jeder Fahrt an. Seit dem keine Probleme mehr.


    PS: Ich hoffe Du hast einen Akku, der über ein gutes BMS mit integriertem Balancer verfügt. Denn nach einer Tiefentladung befinden sich die Zellen mit ziemlicher Sicherheit in deutlichem Drift. Das Tecmate Optimate Lithium unterstützt ein integriertes BMS, indem es eine Zeit lang die Ladespannung oberhalb der typischen Aktivierungsspannung eines integrierten Balancers aufrecht erhält, bevor es dann auf Entlastung umschaltet und dem BMS damit erlaubt, den Ladezustand auf 80 % zu senken um die Zellen zu schonen.

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  • ich kann ich auch täuschen aber früher hielten die akkus irgendwie länger

    Vielleicht liegt es daran, dass wir früher öfters und länger gefahren sind? 😅

    Meine Motorradlaufbahn:
    Herkules Kl 50 SE, Honda XL 250 S, Honda XL 500 S, BMW R 650, BMW R 100 RS, Honda XBR 500, Yamaha FJ 1100, Harley Street Bob.

  • Du hast dem Kaiser vergessen. ;)

    Diese Diskussion kann man zu fast jedem Thema philosophisch führen.


    Aber ich denke auch, dass man nicht pauschal behaupten kann, die Qualität/Haltbarkeit wäre höher gewesen. Die Technik und Materialien haben sich im Laufe der Zeit zweifelsohne verbessert. Meine pro Jahr und Fahrzeug gefahrenen Kilometer haben in den letzten elf bis zwölf Jahren hingegen drastisch reduziert. Im Vergleich zu bis 2010, waren es bis 2020 noch so 10 % und 2021 & 2022 waren es grade mal 1 %. ;(

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  • Ok,habe das Ladegerät mal gekauft,vielleicht kann ich den Akku ja noch retten.

    Bei meiner GSXR habe ich auch einen Lipo drin,da funktioniert das seit bald 6 Jahren ohne einmal zwischen laden.

    Allerdings ist die auch von 1988 und hat keine Alarmanlage oder ähnliches was Strom zieht.

    unter 2 V Restspannung geht eigentlich nix mehr mit reconditioning

  • Batterie konnte noch gerettet werden,die hat wieder vollen Dampf.

    Mit der Aussage hätte ich noch eine Weile gewartet.

    Kann schon sein, dass nach dem Abklemmen noch kurzfristig mehr als 12 V vorhanden sind, ob das später noch zum Starten reicht ist die andere Frage.

    Trotzdem drücke ich die Daumen 🤞

  • Ich muss die Vorsicht von @stegro leider teilen. Es kommt nicht nur auf die Klemmenspannung im Leerlauf an, sondern viel mehr auf den Innenwiderstand des Akkus. Hat sich dieser durch die Tiefentladung sehr stark erhöht, dann bricht die Spannung bei Last ein. Das kann man leider nicht vorhersagen, sondern muss man in der Praxis (oder mit Hilfe eines entsprechenden Testgeräts) testen. Hierfür kommt es nicht allein auf den Grad der tatsächlichen Entladung an, sondern auch auf die Zeitdauer dieses Zustands an. Der Akku vom Handy oder Laptop ist ja auch nicht gleich kaputt, wenn er einmalig entladen wurde bis das Gerät von selbst abschaltet. Aber wenn das regelmäßig vorkommt oder man den den Laptop mit leerem Akku mehrere Wochen/Monate liegen lässt, merkt man das schon.


    Dem gegenüber sind (VR)LA-Akkus wesentlich empfindlicher.

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  • Super!

    Freut mich, dass es so gut geklappt hat und Du vom Restrisiko verschont wurdest. :thumbup:


    Demnächst bei längeren Fahrpausen einfach anstöpseln. Dein Modell müsste eigentlich bereits serienmäßig mit dem passenden Anschluss bzw. Adapter ausgerüstet sein. Jedenfalls bei meiner 2008er war das der Fall. Als ich mein Ladegerät gekauft habe, lag ihm auch noch ein Adapter für die feste Verschraubung an den Polklemmen bei. (Kann natürlich sein, dass in beiden Fällen mittlerweile der Rotstift angesetzt wurde und auf den Adapter verzichtet wird.)

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