Im Werk wird immer frische Ware verbaut. Die Chance, dass diese falsch gelagert wurden bzw. bereits eine Tiefentladung durchgemacht haben ist äusserst gering. Im freien Handel ist das doch oft Glückssache, egal ob Vertragshandel, freier Motorradzubehör oder sogar Akkufachhandel. Kommt halt darauf an, wie schnell der spezielle Akkutyp bei dem jeweiligen Händler und seinem Großhändler (!) dreht. Grade ab Werk befüllte VRLA-Akkus können hier schon mit einer ersten Tiefentladung den ersten Hau weg bekommen. Für trocken vorgeladene Akkus, bei denen das Säurepack separat geliefert wird, besteht hier ein geringeres Risiko. Das zweite Risiko durch den Verkäufer besteht darin, dass er dem Akku kurz vor Auslieferung noch eine „Auffrischungsladung“ zukommen lässt und ihn dafür „schnell noch Mal“ an ein starkes Ladegerät für stärkere Akkus klemmt. Mit 10 oder 15 Ampere geht sie Anzeige zwar bald auf „voll“, die Zellen kriegen aber auch einen mit.
Zu dem HVT-01 VRLA-Reinblei-Akku sei gesagt, dass dieser eine deutlich höhere Ladeschlussspannung hat als einer mit Nasszellen, Gel-Zellen und auch noch höher als herkömmliche AGM-Zellen. Bei einer Ladeschlussspannung von 2,45-2,5 Volt pro Zelle @25°C sollte das Ladegerät also mind. 14,7-15,0 Volt abgeben können. Wenn es kälter wird entsprechend mehr. Einen Akku mit als Gel gebundenem Elektrolyt würde man damit natürlich direkt hinrichten, da sind die üblichen 14,4 Volt schon schädlich, da die Ladeschlussspannung hier pro Zelle nur bei 2,25-2,3 Volt @25°C liegt (≙ 13,5-13,8 Volt gesamt).
Wenn man es nüchtern betrachtet (und den Umweltaspekt ausblendet), dann kann man sich ab 103 cui auch einen billigen Akku für um die 50 Euro/Stück kaufen. Ein Jahr hält er auf jeden Fall, wenn er noch ein zweites Jahr hält ist es schön. Falls er nach einem Jahr hinüber ist, gibt es halt einen neuen. Denn ein teurer Akku muss ja auch erst Mal entsprechend lange halten um seinen Preis wieder rein zu verdienen. Mit 80, 88 oder 96 cui klappt das aber nicht, weil kein ACR verbaut ist.