Ich verstehe das also so: Durch eine zu große Überlappung, kann sich das Abgasverhalten im unteren Drehzahlbereich verschlechtern. Wahrscheinlich würde sie mit einem Mapping, das gesetzekonform wäre, nicht mehr vernünftig laufen.
Ich habe mich da auch mal ein bischen eingelesen. Drehmoment wird hauptsächlich durch den höheren Hub erreicht bei wenig veränderten Steuerzeiten. Mehr Überschneidung bringt Leistung im mittleren und oberen Bereich, aber unten geht auch etwas verloren.
Meine Meinung zu dem Thema ist, dass die Harleymotoren nicht unbedingt für hohe Drehzahlen prädestiniert sind. Der moderat erhöhte Hub sollte für diese Maßnahme ausreichen. Für ein alltagstaugliches Motorrad halte ich auch nicht von höheren Verdichtungsverhältnissen.
Dass Harley die 255er Nocke nicht serienmäßig einbaut, ist m.E. eher Modellpolitik.
Fazit:
Eine nicht eingetragene Leistungssteigerung in Form einer Nockenwelle kann m.E. eher den Wiederverkaufswert senken, weil der Käuferkreis da schon eingeschränkt ist. Eine Rückrüstung will man ja nicht mehr unbedingt durchführen. Luftfilter und Auspuff hat man an einem Samstagmittag zurückgerüstet.
Wenn man in den Bereich gehen möchte, wo die Standfestigkeit keine Priorität hat ist das ein anderes Thema. Das ist ja auch bei vielen so.
Ein komplettes Kit (z.B. 96->110) ist da schon teuer, kann aber auch eine Wertsteigerung darstellen, da es TÜV hat und alltagstauglich ist. Bei der 103er könnte man aber von dem Erfolg der Investition enttäuscht sein.