Harley Cams, Auswahl und Vergleich

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  • Hallo,
    das ist hier sowas wie ein Expertenthread und ich versteh nicht alles, frag aber trotzdem einfach mal nach:


    Ich fahre eine 2006er Bob mit einem AMC-Auspuff und nem offenen Lottermann-Luftfilter (Sieht aus wie der von Küryakyn). Im Vergleich zu einer 2007er Bob mit Serienauspuff und Lufi hat meine deutlich mehr Leistung, eigentlich müsste es umgekehrt sein. Besonders im unteren Drehzahbereich kann ich ab 1.100 Touren locker Gas geben und die Mühle geht inkl. Sozia ohne Murren los. Die 2007er hat sich da heftig verschluckt und ich musste runter schalten. Der andere Auspuff und der offene Lufi haben also Leistung gebracht.


    Meine 2006er Bob hat ja 88 cu und die Nockenwelle soll grottenschlecht sein:


    1. Was könnte ich mit einer "vernünftigen" Nockenwelle noch erreichen (PS und nm)?
    2. Kann das ein engagierter Hobbybastler selbst umbauen, wie hoch wären die Einbaukosten etwa?
    3. Ist der Einbau eines Powercommander damit zwingend erforderlich?


    Die Infos in den Berichten von Viczena beziehen sich überwiegend auf die hubraumstärkeren Motoren, konnte da für mich leider nichts zu möglicher Mehrleistung rauslesen.


    Vielen Dank im Voraus.


    Grüße, Günther

  • Eine andere Nockenwelle verschiebt deine Drehmomentkurve. Du bekommst mehr PS und Drehmoment, aber erst bei höheren Drehzahlen. Manche Nockenwellen (z.b. die Reaper574) halten den Verlust im unteren Drehzahlband begrenzt.


    Mehr Drehmoment unten raus bekommst du nur durch mehr Hubraum oder höhere Verdichtung.


    Ich würde in deinem Fall erstmal mit der Anpasssung deines Bikes durch einen PowerVision o.ä. anfangen.

  • Hi Viczena,


    Du hattest in einem Deiner Berichte geschrieben, dass die Nockenwelle der 2006er Bob einen sehr ungünstigen Overlap von -5.0° hat und deshalb ein offener Lufi nur sehr begrenzt wirken kann.


    Deshalb dachte ich, die sinnvollste Maßnahme wäre eine neue Nockenwelle. Sonst optimiere ich mit Powervision oder Powercommander ja ein "schlechtes" System und kann nur sehr begrenzt Mehrleistung generieren.


    Kann man sich den Umbau der Nockenwelle selbst zutrauen, oder braucht das schon tiefergehende Schraubererfahrung? Hast Du ne grobe Kostenabschätzung?


    Alternativ käme ja auch mehr Hubraum in Frage, z. B. von 88 auf 98 cu für 1.000 $ Materialkosten. Der Umbau sieht nicht soo kompliziert aus: http://www.youtube.com/watch?v=iV8gkbPBgjQ


    Grüße, Günther

  • Wie du selber sicher schon vermutest, macht nur das Komplettpaket Sinn: Hubraum+nockenwellen+verstellbare Stössel+neue Nockenwellenlager+Powervision.


    Wenn du das nötige Werkzeug hast, dann kannst du das alleine machen. Wenns das erste Mal ist: hol dir Hilfe.


    gruss Peter

  • Hallo Peter,


    danke für die schnelle Antwort. Wenn es spruchreif wird, mach ich dazu nen neuen Thread auf. Momentan ist noch Kosmetik der Optik auf dem Plan (auch nicht soo unwichtig) :roll: . Das komplette Paket wird für die kommende Saison also zeit- und budgetmäßig eng, aber mal sehen...


    Vielleicht zunächst ein Powercommander mit einer der verfügbaren Einstellungen. Nicht optimal, aber besser wie aktuell. Die Optimierung auf dem Prüfstand dann nach Umbau des Motors.


    Grüße, Günther

  • Würde ich auch sagen. Insbesonderen weil es für den PowerVision mittlerweile eine brauchbare (inoffizielle) deutsche Anleitung gibt... :)

  • Hallo Peter,


    dazu hast Du ja schon recht umfangreich geschrieben, muss ich mir nochmal durchlesen. Rund 200,- Mehrkosten im Vergleich Powercommander und Powervision sind auch nicht ohne. Will das aber hier nicht vertiefen, passt nicht zum Thread.


    Grüße, Günther

  • Powercommander ist veraltete Technologie. Er kann zum Beispiel nix mit den Lambdasonden anfangen, und auch den Leerlauf nicht verstellen...

  • Und selbst wenn Du keine Lambdas hast, überwiegen die Vorteile von z.B. PowerVision oder einem anderen Flash-Tool. Die Geräte sind in Bezug auf Harley moderner als PowerCommander oder FuelPack. D.h. es wird in Zukunft viel mehr freie Mappings für diese Geräte geben. Besonders für Geräte mit AutoTune-Funktionalität, weil andere Biker ihre Maschinen ausmessen und bei vergleichbarer Ausstattung kann man dann solche Mappings probieren. Zudem ist die Handhabung wesentlich vereinfacht. Zum einen muss ein PowerCommander fest in das Motorrad eingebaut und verkabelt werden. Das bedeutet, bei jeder Änderung musst Du zuerst den PowerCommander frei legen und dann mit einem tragbaren Computer ans Motorrad gehen. Den PowerVision kannst du im Wohnzimmer füttern, nimmst ihn mit in die Garage, linker Seitendeckel runter, an den Diagnoseport gesteckt und Zündung einschalten. Schon kannst Du direkt am Gerät eingeben was Du machen willst. Danach einfach wieder Zündung aus, abstöpseln und Seitendeckel drauf. Wenn ich die Software vom PCIIIusb mit dem PV vergleiche ist das auch was ganz anderes. Beim PCIIIusb war das eher ein Fischen im Trüben. Es wurden Zuschläge oder Abschläge auf die von der ECU errechnete Menge eingegeben. Was hinterher bei raus kam musste man erst austesten. Beim PV kann man (auch ohne Lamdas) relativ genau bestimmen was man erreichen möchte, nämlich durch Eingabe der Ziel-AFR. Die einzigen Sachen die ohne Lambdas nicht funktionieren, sind das AutoTune und der ClosedLoop-Betrieb, den viele aber ja ohnehin umgehen oder abschalten.


    Zu Deiner Rechnung von 200 Euro mehr für PV (429,-) kann ich Dir nicht folgen. Ich komme da auf max. 90 Euro zum PCIIIusb (339,-) und 60 Euro zum PCV (369,-).

    Ich schreibe zu 99% Blödsinn. Alles andere ist nicht rechtsverbindlich.
    Die Anwendung eventueller Tipps geschieht auf eigene Gefahr.
    Wenn Du nicht sicher bist, wende Dich an eine Fachwerkstatt.