Getriebeschaden nach 45000 Km

Ich werde jetzt hier unter o.g. Thread ( nach Absprache mit zwei Moderatoren )
die Reparatur meines Getriebes.. vom ersten bis zum letzten Handgriff und durch Fotos dokumentiert einstellen.
Dazu sind einige Spezialwerkzeuge nötig, die ich zum Teil selbst anfertige bzw. auf der Drehbank auf genaues Maß drehen muß. Zum einziehen des Getriebeausgangslagers und des Getriebeausgangsritzels.
Die große, überlange Nuß um die 2 1/4 tel Zoll Mutter am Pulley zu lösen und festzuziehen hab ich kaufen müssen.

Hab heut mal n bisken geschraubt.
Unter anderem hab ich auch außm Kaddaloch n paar Werkzeuge abgekupfert und selbst gebaut.
Geht halt besser mit dem "richtigen Werkzeuch" :mrgreen:
greetz pit

GAR: = Getriebeausgangsritzel

Nach der Demontage der Nadellager habe ich das GAR ordentlichst gereinigt und mit Läpppaste den Lagersitz nachpoliert ( Ventileinschleifpaste fein)
Da die neuen Nadellager wieder sauber auf eine bestimmte Tiefe eingepresst werden müssen, hab ich mir kurzerhand auf der Drehbank ein Einpresswerkzeug gefertigt, das genau dem innen und außenmaß der Nadellager entspricht, minus exact 5 zehntel, das stellt sicher, dass die Lager präzise eingebaut werden und der Pressdorn im Lagersitz nicht"frisst"
Pit

Werkzeuge sind teuer, man kann sie auch selber bauen.
Greetz Pit

Heute sind schon diverse, bestellte Ersatzteile gekommen.
unter anderem das neue FAG Lager made in Canada mit genau dem gleichen scheiß Kunststofflagerkäfig wie beim alten Lager.
Mal sehen wie lange es hält ????????
Zum Einziehen ins Getriebegehäuse muß ich erst noch ein paar Werkzeuge anfertigen.
Eine Kreuzplatte, die auf der gegenüberliegenden Seite am G.- gehäuse abstützt und einen Ring ( eine Glocke ), die etwas kleiner als der Außendurchmesser des Lagers...... dieses ohne großen Druck mit einem 14er Gewindestab zentiert über den äußeren Lagerring einzieht.
Dabei sollte das Getriebegehäuse gut mit einem Heißluftfön warmgemacht werden und das Lager im Ölbad für eine Nacht inner Tupperbox bei 20° minus in die Kühltruhe.

Das Getriebe kann während dieser Reparatur am Motor angeblockt und im Rahmen verbaut bleiben.
Eine akriebische Reinigung des Gehäuses innen wie außen, sowie auch der Dichtflächen und aller weiteren Bauteile ist unumgänglich und die wichtigste Voraussetzung für das spätere Funktionieren und die Öldichtigkeit nach dem Zusammenbau.
Alles, insbesondere die Wellen mit ihren Zahnradpaaren und die darin befindlichen Lager müssen gewaschen, mit Luftdruck ausgeblasen und restlos von evtl. anhaftenden Spänen gereinigt sein.
Pit

Um die Zentralschraube der Kurbelwellen bzw die Kupplungsmutter im Primärantrieb lösen zu können benötigt man einen "Blocker", der die Zahnräder des Antriebsritzels und des Kupplungskorbes gegeneinander blockiert.
Diesen Blocker habe ich aus hochfestem Alu vor der Demontage des Primärantriebs selbst gebaut und etwas gekröpft, die Kanten sind leicht gerundet und somit passt er sich besser an die Zähne der Primärantriebsritzel an. So kann man schadenfrei die Kurbelwellenschraube bzw. Mutter der Kupplung lösen.
Achtung Kurbelwellenschraube hat rechts und Kupplungsmutter "Linksgewinde"

Werde das "Ding" mal messen und euch die Maße geben, dann könnt ihr euch nötigenfalls auch son "Ding" bauen

Bei der Montage des Primärs kommt der Blocker wieder zum Einsatz.
Dann mit Fotos ausreichend dokumentiert.
Greetz Pit

Das Lager im Innenprimärgehäuse.
Der dazugehörende Lagerlaufring ist auf der Getriebehauptwelle aufgeschrumpft.

Das Sorgenkind unseres FrankM, der dafür nach der Garantie und kurz vor Ilmenau viel Nerven und Kohle beim "Schrauber" gelassen hat.

Die Hauptwelle ist fünffach gelagert und dieses Lager ist das letzte am Getriebeausgang vor der Kupplung.
Um sicher zu gehen, das nach der Reparatur alles funzt werde ich zu meiner eigenen Sicherheit auch dieses Rollenlager und den Lagerlaufring gegen ein neues austauschen.
Greetz Pit

Moin Big X....... Neuteile werden im Werk nach der Fertigung mit einem Korrosionschutzöl behandelt und in Ölpapier verpackt.
Die Reinigung der Teile ist aufwändig, weil die teile mit einer schmierig zähen wachsähnlichen Schicht überzogen sind.
Bei der Montage im Werk scheint man es mit der Reinigung vor dem Einbau der konservierten Teile nicht so genau zu nehmen. Die braunen Flecken sind kein Rost sondern Reste der Konservierung, die nicht von Getriebeöl abgewaschen wurden.
Die große Mutter am Pulley läuft hinter dem Innenprimärgehäuse außen sowie ein Stück der Hauptwelle.
Rostbildung verhindere ich dort, indem ich nach der Montage des Pulley`s und dem Festziehen der Mutter mit Stahlwolle und Bremsenreiniger reinige. Danach werden zwei/drei dünne lagen Klarlack drübergesprüht .
Pit

Und de Silbermotoren scheinen während der Fahrt gerne "umzukippen" :mrgreen:
Dann werdense aufm Asphalt ordentlich glattgeschmirgelt und man kann se anschließend super schwatt lackieren :mrgreen: :mrgreen:
Vies oddä? :wink: :wink:
Pit

Redneck........................warste eigentlich schonmal da, bei den Redneck Indians?
Meine Aunt Christa wohnt in der Nähe eines Reservats in Canada, Lake Distrikt a`north of the big Lakes.
Hab da mal n paar Tage verbracht, die Leben echt wie Outlow`s dort.
Das Gesetz ist der Häuptling und die "Versammlung"
Einfach klasse
Pit

Moin Fonebone = Fönbone = Heißluftknochen :mrgreen: Odä?
Dat is ja erst der Anfang.............erstmal müssen alle bestellten Teile dasein bevor es weitergehen kann mit der Zusammenschrauberei. Is ja alles nur geschraubt.Muß auch noch ein benötigtes Werkzeug bauen.
Wer fragen hat, wende sich bitte an den unten abgebildeten Herrn auf dem Foddo. :mrgreen:
Kohle können wer leider nicht an im Ausland gestrandete Bundesbürger Auszahlen, da die Kassen für Harley.- Ersatzteile geplündert wurden. :mrgreen: Siehe Fingerzeig der rechten Hand ! Dieser zeigt genau die Richtung an, in die sie laufen müssen.
Sex gibts im Nebenzelt bei einer der griechischen Mitarbeiterinnen. :roll: :wink:
Falls se Durst haben, nen Fläschken Ouzo hab ich inner Westentasche. :mrgreen: :mrgreen:
Greetz Pit

Die von mir bestellten E.-Teile sind noch nicht da.
Daher habe ich den Nachmittag genutzt und diverse teile gereinigt und kontrolliert.
Das Lager des Innenprimärgehäuses habe ich ausgepresst, da es sowieso gegen ein neues ausgetaucht werden soll.
(siehe oben unter Lager im Innenprimär)
Um einfacher arbeiten zu können habe ich dann noch n paar Werkzeuge zum Einziehen des Hauptlagers und des Getriebeausgangsritzels auf der Drehbank gefertigt.
gucks du?

Greetz Pit

Moin Mario
Man kann alles, wenn man nur den Mut hat dranzugehen, mit den Jahren hat man nicht nur Alter und Reife gesammelt, sondern auch die Erfahrung, dass vieles ohne große Kosten und Aufwand "am Motorrad selber zu machen ist"
Der Grundstock dazu ist natürlich gutes Werkzeug. Davon hat sich bei mir seit 78 ne Menge "angesammelt".
Trotzdem ist es nie ausreichend, wie meine Frickelei am Getriebe jetzt ergeben hat.Man braucht immer wieder mal was neues dazu. Ich mußte einen Spezialschlüssel kaufen und habe das andere, benötigte " Spezialwerkzeug" selbst gebaut.
Auch das geht und ist recht einfach, wenn man die Ideen, die man beim schrauben hat in geformtes Metall umsetzt.
Greetz Pit

Gestern auf der Rückfahrt von Achims Geburtstagsparty, :idea: vorher hatte ich n saftiges Rührei mit Speck, reichlich Kaffee und n paar Kippen auf. :mrgreen: :mrgreen:
Mit son paar Restwölkchen im Schädel :roll: bin ich dann nach hause gefahren und hatte zufällig mal wieder ne Ideefür mein getriebegefrickel inner Hinterhofbude.
Das Pulley wird mit ner 57mm Mutter (2 1/4 ´Zoll) am Ausgangsritzel [/b]auf 135,6 nm vorerst angezogen, dann wieder gelöst und mit 47,5 nm plus 1/4 Umdrehung als Drehmoment Endwert festgezogen. Dazu braucht man n passendes Werkzeuch.
Um das Pulley beim anziehen am Mitdrehen zu hindern und dem Belt nich die Zähne rauszuknacken hab ich dann angefangen n Haltewerkzeuch fürs Pulley zu bauen. (gibbet auch als teuer Spezialwerkzeuch von Harley (HD -46282).
Vier abgelängte 8mm VA Bolzen passen haargenau in die Zahnung des Antriebspulleys.
Diese werden mit einem gebogenen 5mm dicken Flachstahl maßgenau verschweißt und greifen wie Haltefinger ins Antriebspulley.
Das Flacheisen wird noch an zwei Punkten gebohrt und zur arretierung an zwei Bohrungen des Getriebegehäuses verschraubt. Es stützt sich am rechten Ende genau auf den richtigen Durchmesser ausgebogt noch zusätzlich beim anziehen der 57er Pulleymutter an der Schwinge ab.
Wenns feddich is mach ich mal n paar Picture`s vom Einsatz.
Greetz Pit

Moin Axa
Meine Buchführung fällt mir schwer und ich muß mich einmal im Monat dazu aufraffen, sonst meggert mein Steuerberoder. Is überhaupt nich mein Ding...dieses Zahlengedöne und Listengemächel...ekelhaft........aber :wenn ich dann drangehe und den ganzen Shit vorzusortiert habe machted auch irgendwann Spaß und trotzdem bin ich dann froh, wenn ich nach Stunden im stillen Kämmerlein damit durchbin.
Jeder von uns ist eben ein "Spezialist" in seinem Fach und das ist auch gut so.
Ich bin ja von Haus aus Mathematiker (navigation is: wenn man trotzdem hinkommt) :mrgreen: und setze das gerne in maßhaltiges Metall um............ :o :o :o Das bringt mir gewaltigen Spaß inner "Frickelbude"
Und wenn der Sheic denn hinterher passt den ich gebaut hab freu ich mich. Außerdem ....
wat meinste wohl, was in unserem Forum mit 2500 und mehr Members für ein gewaltiges Potential an Wissen steckt.
Ich bin dabei nur ne kleine Kerze von vielen die hier Licht spendet. Nur n bisken davon reicht ja , dass alle was sehen können.
Greetz Pit

Moin Lotse............Symphatico..................seltsam, du führst als Namen meine "Berufbezeichnung"
Ja klar,is ärgerlich son Schaden am Getriebe.................die Factory hat sich dazu noch nich geäußert????
Scheinbar habense dat in Möhrfelden wohl nich mehr nötig.
Vor zweiunddreißich Jahren, als ich noch meine Harley Bude hatte und der ganze Kram noch von Mr. Spockeli aus Groß Gerau organisiert wurde hätten se mir de Füße geküßt und mir sofort...................auch nach der Garantie n neues Getriebe geschickt. So ändern sich die Zeiten...Das ganze verkommt zu ner Servicewüste..............jetzt schickense n Service-Inschinör der den Scheiß, den se im Werk gebaut haben erstmal absegnen muß..................... Erst dann wird auf Kosten der Factory repariert und nachgebessert.
Na ja, egal .....................dat Ding muß wieder "Rollen" und ich will dies Jahr noch nach Retie, nach Louxembourg und nach Spanien damit.
Scheiß was auf die 280 .-Euro an Teilen..............meine Arbeitsstunden zahl ich selbst.
Greetz Pit

Es ist einiges an Ersatzteilen da........................morgen kanns weitergehn inner Schrauberbude.
Pit

Es geht weiter!
Das Getriebeausgangslager war im Ölbad zwei Tage bei minus 20° in der Kühltruhe.
Das Getriebegehäuse wurde vor dem Einziehen des Lagers mit dem Heißluftfön gut heißgemacht. Dadurch weitet sich der Lagersitz im Gehäuse und das Lager läßt sich besser einziehen.
Das selbstgebastelte Werkzeug hat dabei ausgezeichnet funktioniert.
Pit

Habe heute n büschen geschraubt. :mrgreen: :mrgreen: Der nächste Arbeitsgang war, die neuen Nadellager ins Getriebeausgangsritzel (1. Foto) einzupressen und mit den neuen Seeger..ringen (Sicherungsringen) zu sichern.
Dazu wird das dicke Zahnrad von innen mit den Fön schön "heißgemacht"
Im Inneren dieses 6 ten Gang Ritzels läuft doppelt geführt durch diese zwei Nadellager die Getriebehauptwelle.
Diese wird durch den zuletzt montierten Wellendichtring nach außen, zum Antriebspulley hin abgedichtet.
Greetz Pit